Teilst du das Lichtlein weiter, schau her,
dann freuen sich immer mehr!
Mit dieser Text-Zeile aus dem Eröffnungslied wurde gleich deutlich gemacht,
wie unmittelbar lebensrelevant das Martinsfest und seine Botschaft sind,
quasi unsere persönliche Bereitschaftserklärung:
Auch ich bin bereit, ein Lichtlein zu sein, und möchte
Licht, Segen, Gutes in diese oft finstere Welt bringen!
Der Hl. Martin ist empört, als er im Schnee einen Mann sitzen sieht.
Die Leute schienen ihn nicht zu bemerken, sie liefen achtlos an ihm vorüber.
Da wurde er zornig und teilte seinen Mantel.
Die abgeschnittene Hälfte gab er dem Bettler, der ihn ganz überrascht anstarrte.
Wir danken allen, die aktiv mitgefeiert haben!
Was uns besonders freut:
Bei der Vorbereitung auf das Martinsfest wurde einmal mehr deutlich,
dass die Feier dieses besonderen Festes auch aus den Vorjahren noch bei den Kindern nachwirkt.
Sie haben sich sehr viel gemerkt, wussten noch einiges über den Hl. Martin, erinnerten sich aber auch an die verschiedenen Laternen und an einzelne Teile der gesungenen Lieder.
In den Gesprächen mit den Kindern spielt eine Frage Immer wieder eine ganz wichtige Rolle:
Wie können auch wir wie der heilige Martin sein?
Und es ist schön zu beobachten, dass viele Kinder schon ein Gespür dafür entwickelt haben,
dass wir nicht nur Materielles miteinander teilen können!
Einige Kinder waren beim Proben schon sehr neugierig, wie ihre Laternen
dann beim Fest in der Finsternis leuchten würden ... aber sehen Sie selbst ...
Die Caritas informiert zum Schulstart:
Jedes Kind auf die Bildungsreise mitnehmen
Wiener Caritasdirektor Schwertner präsentiert bei Medientermin in Wien vielfältige Hilfe für einkommensschwache Familien - Kosten zum Schulstart weiter gestiegen - Bildung ist beste Armutsprävention
Die Caritas Wien hat anlässlich des bevorstehenden Schulbeginns auf die besonderen finanziellen Herausforderungen für armutsbetroffene Familien hingewiesen. "Ein neues Schuljahr bedeutet für einkommensschwache Familien immer auch eine enorme finanzielle Belastung", betonte Caritasdirektor Klaus Schwertner am Montag bei einem Medientermin in Wien zum Auftakt der diesjährigen carla-Schulstartaktion.
In diesem Jahr verschärfe sich die Situation einmal mehr aufgrund der anhaltenden Teuerungen. Schwertner: "Wir dürfen uns nämlich niemals mit Kinderarmut abfinden und müssen jedes Kind auf die Bildungsreise mitnehmen!" Bildung sei die beste Armutsprävention.
Es sei wichtig, "dass mit den Schulstartpaketen der Bundesregierung und der Schulstarthilfe einzelner Bundesländer bereits Unterstützungsmaßnahmen getroffen wurden und auch wir als Caritas versuchen hier einen Beitrag zu leisten", so Schwertner. Laut Experten seien die Kosten für Schulsachen im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent gestiegen - für viele Eltern ein Grund zur Sorge. Schwertner: "Obwohl es zusätzliche staatliche Unterstützungen gibt, sehen wir, dass die Teuerung jene noch ärmer macht, die es vorher schon waren - darunter auch beunruhigend viele Kinder und Jugendliche."
Rund 353.000 Kinder und Jugendliche sind laut aktueller EU-SILC-Erhebung in Österreich armutsgefährdet. In Wien ist beinahe jedes vierte Kind von Armut betroffen. Mit ihrer carla Schulstartaktion möchte die Caritas auch dieses Jahr armutsbetroffene Familien konkret unterstützen: An den unterschiedlichen carla-Standorten in Wien können Familien vergünstigte Schulartikel kaufen.
Durch die gestiegenen Kosten für Schulsachen könnten sich viele Familien ein Startpaket für den Schulanfang ihrer Kinder nicht mehr leisten, zumal noch zusätzliche Kosten dazukommen, etwa für Nachhilfe oder Schulausflüge. Laut der aktuellen Schulkostenstudie der Arbeiterkammer belaufen sich die Gesamtkosten pro Schuljahr für Kinder in der Volksschule und Unterstufe auf fast 1.500 Euro.
Maßnahmen gegen Kinderarmut
Caritasdirektor Schwertner appellierte am Montag an die politisch Verantwortlichen, verstärkt Maßnehmen gegen Kinderarmut zu setzen. Zwar seien bereits Maßnahmen gegen die Teuerungen von Bundes- und Landesregierungen gesetzt worden, doch weitere Reformen seien notwendig, um den Familien auch langfristig zu helfen. "Einmalzahlungen sind gut, aber sie verpuffen rasch. Und die Inflation schlägt nicht nur einmal, sondern täglich zu", so Schwertner. Konkret fordert die Caritas eine Gesamtreform der Sozialhilfe Neu mit bundesweit einheitlichen Mindeststandards und bedarfsorientierten Kinderrichtsätzen.
Auszug aus der Predigt bei der Vesper vom 02.08.2023
Zunächst sind da die Fischer, die aus dem Boot steigen, um die Netze zu waschen. Das ist die Szene, die sich Jesus darbietet, und genau an dieser Stelle setzt er an. Er hatte erst vor kurzem in der Synagoge von Nazaret begonnen, zu predigen, aber seine Landsleute hatten ihn aus der Stadt hinaus getrieben und sogar versucht, ihn zu töten (vgl. Lk 4,28-30). Also verlässt er den heiligen Ort und beginnt, das Wort unter den Menschen zu predigen, auf den Straßen, wo sich die Frauen und Männer seiner Zeit jeden Tag abmühen. Christus will Gottes Nähe genau an die Orte und in die Situationen hineintragen, wo die Menschen leben, ringen, hoffen und manchmal das Scheitern und den Misserfolg in Händen halten, eben wie jene Fischer, die in der Nacht nichts gefangen hatten. Jesus sieht liebevoll auf Simon und seine Gefährten, die müde und betrübt ihre Netze waschen und dabei eine mechanische Bewegung wiederholen, die aber zugleich müde und resigniert wirkt: Es blieb nichts anderes übrig, als mit leeren Händen nach Hause zu gehen.
Manchmal können wir auf unserem Weg als Kirche eine ähnliche Müdigkeit verspüren. Müdigkeit. Jemand sagte: „Ich fürchte die Müdigkeit der Guten“. Eine Müdigkeit wenn es uns scheint, nur leere Netze in den Händen zu halten. Es ist ein Gefühl, das in Ländern mit alter christlicher Tradition weit verbreitet ist, die viele soziale und kulturelle Veränderungen durchmachen und zunehmend von Säkularismus, Gleichgültigkeit gegenüber Gott und einer zunehmenden Abkehr von der Glaubenspraxis geprägt sind.
Unlängst spazierten wir von unserem Pfarrkindergarten zu Familie Madl/Raffler nach Eberdorf.
Denn vor einem Jahr hatten unsere Kinder im Zuge der Aufforstungsmaßnahmen beim Bäumchensetzen mitgeholfen. Wir waren nun schon sehr gespannt, was aus den Bäumchen geworden ist und vor allem, ob mit dem Setzen die Sache erledigt war.
Nach einer Stärkung mit über der Feuerschale gegrillten Würsteln, Kuchen und erfrischenden Getränken besuchten die Kinder voller Freude die Tiere im Stall. Die Kinder fanden es lustig, dass ihnen die Kühe und Kälber mit ihrer rauen Zunge über die Hände schleckten. Nach unzähligen Streicheleinheiten machten wir uns auf den Weg in den Wald.
Bei unseren Bäumchen angekommen entdeckten die Kinder sofort die Tafel, die wir vor einem Jahr an einem Baumstumpf angebracht hatten. Wir mussten feststellen, dass nicht nur unsere Bäumchen etwas gewachsen waren, sondern auch Brennnesseln und Disteln rundherum. Wir erfuhren, dass es sehr viel Arbeit ist, sich um die Bäumchen zu kümmern und dass nicht nur das Einpflanzen dazugehört. Die Bäumchen müssen regelmäßig ausgeschnitten und vor Verbiss geschützt werden, da Wildtiere gerne daran knabbern.
Außerdem entdeckten wir an vielen Bäumchen die Garderoben-Zeichen, mit denen wir diese gekennzeichnet hatten. Die Kinder wussten noch genau, mit wem gemeinsam sie ein Bäumchen gesetzt hatten.
Mit vielen schönen Eindrücken und auch schon ein bisschen müde machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Pfarrkindergarten.
Wir möchten uns bei Familie Madl/Raffler für die Einladung und die köstliche Verpflegung sowie bei den Begleitpersonen für ihre Zeit sehr herzlich bedanken!
Sehen
mit offenen Augen
staunen wie du Gott
lebendig bist in Schöpfung und Kosmos
Sehen
mit geschlossenen Augen
wie du mich bewohnst und bewegst
staunen wie du in mir atmest
und meine ökologische Achtsamkeit
wachhältst
Sehen
mit offenen Augen
mich begeistern lassen
von all den vielen Wundern
die du uns alltäglich zufließen lässt
Sehen
mit geschlossenen Augen
dich als tiefsten Seelengrund erfahren
um mich mit meinen Gaben und Grenzen
annehmen zu können
Sehen
mit offenen Augen
die brennenden Fragen unserer Zeit
wahr-nehmen
Wut und Entsetzen spüren
um mit dir den Traum einer gerechteren Welt
umzusetzen im solidarischen Miteinander
Pierre Stutz
aus: 50 Rituale für die Seele, Verlag Herder, Freiburg, Neuausgabe 2022